In seinem Eifelkrimi "Die Eifel-Connection" (erschienen 2011 im KBV-Verlag) in dem es auch um den Gesteinsabbau in der Eifel geht, lässt er eine der Hauptdarstellerinnen zu Wort kommen:
".... Dann die Sache mit dem Geld, das die Ortsgemeinden pro Tonne bekommen. Das sind ehrlich wirklich lächerliche Beträge. Man stelle sich das vor: Sechzig bis hundert Cent pro Tonne. Die Firmen, die abbauen und es transportieren, schlagen locker viele hundert Prozent drauf, haben ein bombensicheres Geschäft und werden auf die Dauer richtig reich. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass dieser Tagebau in der Eifel von den Maschinen her sehr billig ist. Lava wird in den meisten Gruben einfach abgebaut, mit einem Frontlader. Das Zeug liegt meterdick herum. Da steht eine Bretterbude, da sitzt ein Mann drin, der einfach pro Lkw einen Strich macht. Alle paar Tage verlässt er seine Bude, geht zum Bagger und lockert wieder mal die nächsten fünfzig bis hundert Tonnen auf, damit er sie leichter auf den Lkw kriegt. Ansonsten trinkt er Kaffee, sagte Christian. Es ist ja auch der Wahnsinn, dass ernsthaft behauptet wird, Lava und Basalt würden nur in der Eifel und den angrenzenden Gebieten verkauft. Das ist falsch, das ist gelogen. Mittlerweile werden Basalt und Lava in holländischen Häfen auf Schiffe geladen und gehen nach Südfrankreich und in den iberischen Raum. Diese Stoffe gehen auch tonnenweise über Binnenschiffe auf dem Rhein bis Basel. Und noch etwas wird leicht vergessen: Basalt wird mittlerweile feinkörnig in Beton eingemischt oder auch in den Asphalt, mit dem sie die Straßen bauen. Lava gibt es in allen Körnungen, und es ist im Laufe der Zeit immer wichtiger geworden als Isolationsmaterial. Es wird unter und um die Fundamente der Wohnhäuser gelegt und sorgt für die Durchlässigkeit des Wassers, aber eben auch zur perfekten Isolierung. Es wird mittlerweile von vielen Architekten bevorzugt, es hat einen regelrechten Siegeszug hinter sich. Kein Eifeler weiß das, und bittet die Welt stattdessen herzlich und untertänig, ihm noch ein paar Tonnen für kleines Geld abzunehmen, er könnte sonst nicht überleben. Christian war immer sauer und sagte: Man müsste denen in der Eifel mal in den Arsch treten, damit sie merken, was für eine Dummheit sie da begehen."
(mit freundlicher Genehmigung durch den Autor und den KBV-Verlag)
Wer aktuelle Details dazu wissen möchte, findet sie hier:
Das Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz (LGB) hat eine rohstoffgeologischen Fachplanung vorgelegt. Daraufhin formuliert die Obere Naturschutzbehörde als naturschutzfachliches Ziel in ihrer Stellungnahme „die Sicherung der Vulkankegel und –kuppen der Eifel als Zeugen des Vulkanismus, insbesondere Beschränkung des Gesteinsabbaus auf bereits hochgradig vorbelastete Gebiete.“
Die LGB-Planung
Die vom LGB vorgelegte rohstoffgeologische Fachplanung würde eine Ausweitung des Lava- und Basaltabbaus von derzeit ca. 400 ha auf über 2.000 ha ermöglichen. Die sich aus dieser Planung ergebenden Konflikte mit dem Landschaftsschutz waren Anlass für die SGD Nord in Koblenz als Obere Naturschutzbehörde, den Aspekt Landschaftsbild Vulkaneifel in einer präzisierenden Stellungnahme im Zuge der Landschaftsrahmenplanung vertieft zu behandeln. Diese Stellungnahme erfolgte vor zwei Jahren.
Begrüßenswerte Offenheit
Wegen des, wie die Behörde in einer Pressemitteilung mitteilte, „besonderen öffentlichen Interesses“ veröffentlichte die SGD die Stellungnahme vor etwa einem Jahr auf ihrer Internetseite. Die Planungsgemeinschaft Region Trier, zuständig für die Erstellung des kommenden Raumordnungsplans, wurde darüber hinaus von der SGD gebeten, die Stellungnahme bei der Erstellung des Entwurfs des regionalen Raumordnungsplans zu berücksichtigen.
Wertvolle Richtschnur
Die NABU-Gruppe Kylleifel begrüßt ausdrücklich die Offenheit der Behörde wie auch den Inhalt der Stellungnahme. Die darin gemachten allgemeinen Aussagen sowie die genauen Festlegungen besitzen besondere Bedeutung, da für die Rohstoffplanung immer noch der alte Raumordnungsplan von 1984 gilt, in dem Aspekte des Landschaftsschutzes keinerlei Berücksichtigung fanden.
Zwar wird die Stellungnahme der Naturschutzbehörde noch dem Abwägungsprozess bei der Aufstellung des neuen Raumordnungsplans unterliegen, sie sollte jedoch bereits jetzt ungeschmälert als Richtschnur für den Gesteinsabbau im Landkreis Vulkaneifel gelten.
Aktuelle Entwicklung
Die Planungsgemeinschaft Region Trier hat nun ihren Entwurf zur Rohstoffsicherungsplanung im kommenden Raumordungsplan (ROP) vorgestellt.
Danach sind nach wie vor unverständlicherweise markante Vulkanberge vollständig für die Gesteinsgewinnung vorgesehen:
Die ausführliche Stellungnahme der SGD Nord können Sie hier herunterladen:
Szenario 1: Klassische Form. Uralt.
Alles bleibt wie es ist. Sehr imposant.
Vorteile: Macht keinen Dreck. Schöne Ansicht, wenn man davor steht und schöne Aussicht, wenn man drauf steht.
Nachteile:Versperrt die Sicht. Man kommt ins Schwitzen, wenn man hoch will und keiner verdient dran.
Szenario 2: Halb und halb. Vorne klassisch, hinten Loch. Der Kompromiss.
Vorteile: Schafft neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen die selten sind. Man kann auf der Rückseite jede Menge Dreck, Müll, Abfall, Sondermüll etc. reinpacken, dann Erde drüber und man sieht nichts mehr.
Nachteile: Man kann beim Wandern plötzlich tief fallen, wenn man nicht aufpasst. Macht viel Dreck, Staub und Gestank beim Abbau.
Szenario 3: Schön flach. Der Berg wird in eine ganz neue Form gebracht.
Vorteile: Man kommt nicht mehr ins Schwitzen, wenn man drauf will. Es lässt sich prima etwas anderes drauf bauen (Haus, Straße etc. ) und viel Geld damit „verdienen“ (zumindest für einige wenige innerhalb einer Generation).
Nachteile: Es ist kein Berg mehr, wodurch die Gesamtoberfläche die forst- oder landwirtschaftlich genutzt werden kann kleiner ist. Man braucht
sehr viel Energie und macht sehr, sehr viel Dreck, Staub, Gestank und Umweltverschmutzung, bis der Berg so aussieht.
Der NABU Kylleifel unterstützt die Grundsätze für eine sachgerechte Beurteilung der Vereinbarkeit der Belange der Rohstoffsicherung mit denen des Natur- und Landschaftsschutzes im Landkreis Vulkaneifel. Er hat diese Grundsätze der AGNV (Arbeitsgemeinschaft der Dauner Naturschutzverbände) mitgestaltet. Neben dem NABU gehören dazu der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Eifelverein der Ortsgruppe Daun, der Landesjagdverband (LJV), der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (RVDL) und die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW).
Nach Stilllegung eine Tagebaus setzt sich der NABU Kylleifel dafür ein, dass das Abraumgebiet in den meisten Fällen einer natürlichen Sukzession überlassen wird, nie mit ortsfremden Material verfüllt wird und regelmäßig den Menschen zur stillen Erholung zur Verfügung steht.