6. September 2016
In unserem NABU-Naturwald an der Rother Hecke bei Gerolstein wurden vor einigen Jahren die vorhandenen Nadelgehölze komplett beseitigt und eine natürliche Wiederbewaldung eingeleitet. Dies zeigt nun erstaunliche Erfolge: auf allen gerodeten Flächen haben sich inzwischen wieder eine Vielfalt an standortgerechten Laubgehölzen angesiedelt: Eschen, Birken, Bergahorn, Rotbuchen, Ebereschen, Weiden, Hainbuchen, Eichen, Holunder, Besenginster, Weißdorn, Haselnuß und Bergulmen!
Diese fast vom Aussterben bedrohte Edellaubbaumart stand bis vor zwanzig Jahren noch in großer Zahl in den angrenzenden Naturwaldbereichen mit Basalt-Blockschutt. Durch eine Pilzinfektion verursacht durch den Ulmensplintkäfer sind in Europa fast alle Bergulmenbestände abgestorben. Auch an der Rother Hecke kann man die abgestorbenen Altbäume noch sehen, die als stehendes Totholz noch eine wichtige Rolle im Ökosystem 'Laubwald' spielen. Aus dem noch vorhandenen Samenvorrat im Boden sind jetzt wieder neue, bis zu sechs Meter hohe Exemplare mit bis zu zehn Zentimeter Stammdurchmesser erwachsen.
Es ist erstaunlich, wie schnell sich die direkt am Eifelsteig gelegenen Waldflächen wieder etablieren können. Wir hoffen, dass die Bergulmen-Jungbäume lange genug vor einer Neuinfektion geschützt sind und sich wieder ein typischer "Blockschuttwald" entwickeln wird.
Im Laufe der letzten 15 Jahre hat der NABU an der Südflanke des vulkanischen Schlackegels zwischen Müllenborn und Gerolstein mehrere zusammenhängende Grundstücke erwerben können.
Dabei tragen die Flächen ganz unterschiedliche Biotoptypen:
Ein zentraler Teil ist eine aufgelassene Lavagrube unterhalb des Gipfels, die steile, offene und besonnte Lavawände trägt.
Freigestellte Lavawand in der ehemaligen Lavagrube
Weitere Bereiche tragen Basalt-Blockschutt mit einem naturnahen und artenreichen Blockschuttwald aus Eiche, Hainbuche, Feldahorn, Spitzahorn, Bergahorn, Eberesche, Esche, Mehlbeere, Rotbuche und Bergulme.
Wieder andere Bereiche waren fichtenbestanden, die nach dem Erwerb entfernt wurden und die Flächen jetzt sich selbst überlassen bleiben. Hier entwickelt sich über einen langen Zeitraum wieder über Gebüschstadien und Vorwaldgesellschaften ein standortgerechter Laubwald.
Arten wie Tollkirsche gedeihen in den lichten Waldbereichen und auf den gerodeten Flächen.
Hornissen haben sich bereits in einem NABU-Kasten angesiedelt.
Waren die Rodungsflächen im ersten Jahr nach dem Holzeinschlag noch karg,.....
... so haben sich nach kurzer Zeit schon flächendeckend Ginster und Holunder angesiedelt.
Die Flächen liegen direkt am Eifelsteig zwischen Roth und Gerolstein.
Insgesamt konnten bisher ca. 5 Hektar erworben werden und der überwiegende Teil davon ist als Naturwald aus der forstlichen Nutzung genommen bzw. kann sich ungestört entwickeln.
Nur die Wand der Lavagrube wird durch gelegentliche Entbuschungen offen gehalten, um insbesondere wärmeliebenden Insekten und Pflanzen einen Lebensraum zu erhalten.
In 2013 konnte im Bereich "Auf Schocken" bei Gerolstein ein weiterer Hektar Wald gekauft werden, der den NABU-Wald damit auf etwa 5 Hektar erweitert.
Charakteristisch für die neue Parzelle sind Basalt-Blockschutthalden mit einem Laub-Mischwald aus Eichen, Eschen, Bergahorn, Ulmen und Buchen. Auf einem weiteren Teil stand als "Stangenacker" ein Restbestand von großen Fichten.
Diese Fichten wurden jetzt geerntet, damit sich auf dieser Fläche in Zukunft ebenfalls ein artenreicher Laub-Mischwald etablieren kann. Schon jetzt sind im Unterwuchs zahlreiche Exemplare von Bergulmen und Bergahorn zu finden. Diese werden Bestandteil der nächsten Waldgeneration und das wird ein nutzungsfreier Naturwald sein.
Hier dazu eine kleine Bildergalerie.
30.September 2013
2. Mai 2014
An der Rother Hecke bei Gerolstein steht ein neues Schild an unserem "Naturwaldgebiet". Hier verläuft der Eifelsteig quer durch unsere Waldparzellen und wir möchten auf die Besonderheiten hinweisen.
Bei der Darstellung gehen wir dabei neue Wege:
Nicht mehr lange Texttafeln zieren die Landschaft, sondern einfache, sogenannte QR-Codes sind auf der Tafel angebracht.
Wer mit seinem Smartphone und der entsprechenden App auf die Codes draufhält, wird direkt mit der Webseite der entsprechenden Gebietsbeschreibungen verbunden und kann alle gewünschten Infos abrufen.