am Samstag, den 06. November 21 findet ab 9.00 Uhr ein Pflegeeinsatz auf Seiderath bei Pelm statt.
Die Arbeiten der vergangenen Jahre sollen fortgesetzt und dabei verbuschte Kalkmagerrasen freigestellt werden.
Bitte Arbeitshandschuhe und - falls vorhanden - Astscheren und (Motor-) Säge oder Motorsense mitbringen.
Für Verpflegung ist gesorgt.
Treffpunkt: B 410, Ausfahrt Pelm in Richtung Hohenfels, Ab Straße "Am Berlinger Bach" den NABU - Schildern folgen!
Die Kuppe „Auf Seiderath“ zwischen Pelm, Berlingen und Rockeskyll ist schon seit den 90er Jahren Schwerpunkt der Naturschutzarbeit des NABU Kylleifel. Hier werden wacholderbestandene Kalkmagerrasen als typische Biotope der landesweit bedeutenden Gerolsteiner Kalkmulde erhalten, entwickelt und langfristig gesichert.
05. November 2018
Seit Jahrzehnten bemühen wir uns um den Erhalt von Orchideenwiesen, Wacholderheiden, Magerwiesen, Streuobstwiesen, Steinriegel und Feldgehölzen auf dem Kalkrücken
auf Seiderath zwischen den Ortschaften Pelm, Rockeskyll und Berlingen. Mehr als sechs Hektar Eigentum konnten wir hier bisher erwerben.
Auf den gekauften Flächen stellten wir die gefährdeten Heideflächen wieder her und schlossen Vereinbarungen zur extensiven Beweidung und Offenhaltung durch Schafe.
Der NABU konnte jetzt auch dank Hilfe mehrerer Spender eine rund 5.000 m2 große Fläche als Arrondierung und Erweiterung erwerben. Hierbei handelt es sich um eine
zunehmend verbuschende Orchideenwiese, auf der zusätzlich noch eine Freizeitanlage mit Fichtenanpflanzung und Zaun angelegt wurde. Nach dem Erwerb steht uns hier noch einiges an Arbeit bevor, bis
der vorherige Zustand wieder hergestellt ist und Schafe hier wieder weiden können.
Seiderath ist eine Kuppe aus dolomitisiertem Kalk am Nordostrand der Gerolsteiner Kalkmulde und liegt in einer Höhenlage von 420 bis 450 Metern ü.NN zwischen den Ortschaften Rockeskyll, Pelm und Berlingen.
Seit Ende der 90er Jahre kauft der NABU mit Unterstützung der Stiftung Natur und Umwelt ökologisch wertvolle Flächen. Insgesamt besitzt der NABU im Bereich Seiderath bereits sechs Hektar. Auf diesen Flächen wurden nach dem Ankauf die Kiefern entfernt. Anschließend wurde mit einem in der Nähe liegenden Schäfer eine Nutzungsvereinbarung getroffen zur extensiven Beweidung der Flächen.
Auch eine Streuobstwiese wurde auf den Ankaufflächen angelegt. Auf etwas tiefgründigeren Böden wachsen eifeltypische Hochstämme.
Mehrere Lesesteinhaufen aus anstehenden Kalksteinen zeugen von der historischen Nutzung dieses Gebietes, Heute sind die sonnenbeschienenen Steinhalden wichtige Lebensräume für wärmeliebende Reptilien.
Im Jahr 2015 konnte der NABU wieder eine Parzelle erwerben mit einer Gesamtgröße von 5.200 m2. Mit Unterstützung der Stiftung Natur und Umwelt
Rheinland-Pfalz und dank freiwilliger Spender konnte dieser "Lückenschluss" vollzogen werden. In 2016 stehen hier einige Maßnahmen zur Wiederherstellung der Magerrasen an.
Die Ankauffläche liegt innerhalb des FFH-Gebietes „Gerolsteiner Kalkeifel“. Sie ist in der Biotopkartierung erfasst und die Kalkmagerrasen zudem als gesetzlich geschützte Fläche kartiert. Ein Teil der Fläche trägt den prioritären FFH-Lebensraumtyp orchideenreiche Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen (LRT 6210*).
Etwa 2.800 m2 der Fläche sind Kiefernforst, der aus Ansamungen durch Brachfallen von Kalkmagerrasen entstanden ist. Drei auf der Fläche befindliche Altkiefern dienten dabei als Samenbäume. Im Unterwuchs der Kiefern stehen noch zahlreiche Wacholder. Vor allem Fiederzwenke als Brachezeiger von Kalkmagerrasen dominiert die Krautschicht.
Die neue Parzelle kann problemlos in die bereits bestehende Beweidung der Nachbarparzellen integriert werden. Zuvor muss aber der Jungkiefernbestand, der wie ein Block mit Riegelwirkung in der Kuppenlandschaft liegt, entfernt werden.
Gefördert von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz aus Mitteln der GlücksSpirale
Etwa 2.400 m2 der Fläche tragen einen wacholderbestandenen Kalkmagerrasen. Hier finden sich bemerkenswerte Orchideenbestände wie z.B. Fliegenragwurz (Ophris insectifera, RL3, §), Große Händelwurz (Gymnadenia conopsea, §) und Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha). Außerdem finden sich Kennarten wie Deutscher Enzian (Gentianella germanica, RL3, §) und Bitteres Kreuzblümchen (Polygala amarella).